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Der Mann und die Seesterne

Ursula Heldstab

Aktualisiert: 7. Aug. 2024


Liebe Leserin, lieber Leser


Schon wieder ist Juni. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Geht es dir auch so? Wie wäre es, wenn alles viel langsamer ginge und wir wieder mehr Zeit hätten, uns den kleinen Dingen zu widmen, die wir heute im Alltag übersehen oder nicht wahrnehmen. Gerade die folgende Geschichte könnte ein Hinweis sein, sich wieder den Dingen zu widmen, die scheinbar keine Bedeutung haben, aber in uns eine grosse Freude auslösen können. 


Der Mann und die Seesterne

 

Ein Mann ging bei Sonnenuntergang an einem langen mexikanischen Strand spazieren. Als er so dahinschlenderte, sah er in der Ferne einen Einheimischen. Als er näher kam, sah er, wie der Mexikaner sich immer wieder bückte, etwas aufhob und ins Wasser warf. Immer wieder warf er etwas ins Meer. Als der Mann näher kam, sah er, dass es Seesterne waren, die der Einheimische beim Bücken aufhob. Seesterne, die an den Strand gespült worden waren. Einen nach dem anderen warf er zurück ins Meer. Der Mann sah dem Mexikaner eine ganze Weile dabei zu. Bis er in Hörweite kam und ihn voller Neugier ansprach:

“Guten Abend, mein Herr. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was Sie da machen?” Ohne zu zögern antwortete der Mexikaner:

“Ich werfe diese Seesterne zurück ins Meer. Sehen Sie, es ist gerade Ebbe. All diese Seesterne sind ans Ufer gespült worden. Wenn ich sie nicht zurück ins Meer werfe, werden sie bald an Sauerstoffmangel sterben”.

Der Mann antwortete: “ Ich verstehe. Aber an diesem Strand sind Tausende von Seesternen angespült worden. Es ist unmöglich, sie alle zu retten. Es sind einfach zu viele. Und nicht nur hier. Das Sterben der Seesterne findet wahrscheinlich an Hunderten von Stränden entlang der Küste statt. Tun Sie nicht etwas Unmögliches? Sehen Sie nicht, dass Sie allein nichts ändern können?”

Der Mexikaner bückte sich und hob einen weiteren Seestern auf. Als er ihn zurück ins Meer warf, antwortete er: “Für den da habe ich gerade etwas verändert.”


Nach einer Erzählung von Loren Eiseley „The Star Thrower“.

 

Zu finden auch: Jack Canfield, Mark V. Hansen, Amy Newmark (2020): Hühnersuppe für die Seele, Geschichten, die das Herz erwärmen.




Die Botschaft dieser Geschichte ist für mich, dass jeder Einzelne etwas Positives bewirken kann, auch wenn die Herausforderungen überwältigend erscheinen. Die Geschichte ermutigt auch dazu, nicht passiv zu bleiben, sondern aktiv zu werden und zu tun, was man kann, um Veränderungen herbeizuführen und anderen zu helfen, auch wenn es nur eine kleine Handlung auf einmal ist. Letztendlich zeigt uns die Geschichte die Kraft des Mitgefühls, der Entschlossenheit und des individuellen Handelns, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.


Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wo du in deinem Leben noch mehr auf andere zugehen könntest, wo du einen Beitrag leisten könntest, den die Welt gerade braucht?Und in welcher Situation hast du schon einmal spontan reagiert und viel Gutes getan? Für mich ist dieser Mann, der die einzelnen Seesterne rettet, wie ein Symbol für diese Welt. Wir können nicht den ganzen Planeten retten, aber wir können dort, wo wir stehen und leben, etwas Gutes tun, für Dinge, die verändert werden können oder für Menschen, die bereit sind, Veränderungen in ihrem Leben anzunehmen.In unserer Leistungsgesellschaft haben wir oft das Gefühl, Grosses zu leisten und vergessen dabei die kleinen Aufmerksamkeiten, die der Mensch braucht, um überhaupt Leistung erbringen zu können. Sei es zum Beispiel ein ehrliches Kompliment, das ich meinem Gegenüber mache, ein Lächeln, das ich zurück bekomme, oder eine kleine Überraschung, die einfach nur so daherkommt, aber viel Freude und Motivation für den Tag bringt. Oft ist es nur eine kleine Aufmerksamkeit, die sowohl beim Beschenkten als auch beim Schenkenden viel bewirkt. Kennst du diese Gefühle, die sich dann in dir ausbreiten und mit welcher Freude du dann selbst durch den Tag gehst?Wer nicht mehr an das Gute glaubt, gibt auf, wofür es sich zu leben lohnt.

 

Die Hoffnung zu bewahren, trotz aller äusseren Krisen, bedeutet, die Gewissheit über den Sinn des eigenen Tuns zu bewahren. Der Rest ist Vertrauen in ein gutes Ende - irgendwann. Trotz aller Zweifel immer wieder aufstehen: Für wen will ich heute etwas tun? Nicht immer können wir etwas Grosses tun, aber sicher immer etwas Erfreuliches für jemanden. Jeden Tag etwas Gutes zu tun, und sei es noch so klein, ist ein Schritt in Richtung einer glücklicheren Welt mit glücklicheren Menschen.

 

Wenn du dich von dieser Geschichte angesprochen fühlst und wieder mehr Freude und Leichtigkeit in dein Leben bringen möchtest, dann melde dich bei mir mit einer privaten Nachricht. Schon ein kurzes Gespräch kann der Auslöser für eine Veränderung sein.

 

079 542 29 52


Bildquellen: Bild 1, Bild 2

 
 
 

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